Entwurf eines Planetengetriebes für ein Fahrerloses Transportfahrzeug (AGV)-Antrieb erfordert eine sorgfältige Berücksichtigung von Drehmoment, Geschwindigkeit, Platzbeschränkungen, Effizienz und Haltbarkeit. Nachfolgend finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entwerfen eines Planetengetriebe Geeignet für AGV-Anwendungen.

1. Designanforderungen
• Bevor Sie beginnen, definieren Sie die wichtigsten Anforderungen:
• Eingangsgeschwindigkeit (U/min): Motorgeschwindigkeit (z. B. 3000 U/min).
• Ausgangsgeschwindigkeit (U/min): Gewünschte Radgeschwindigkeit (z. B. 100 U/min).
• Drehmomentanforderung: Basierend auf FTS-Last, Beschleunigung und Steigung (z. B. 50 Nm).
• Effizienz: Hoch (≥95 % pro Stufe).
• Größe und Gewicht: Kompakt und leicht.
• Haltbarkeit: Lange Lebensdauer bei minimalem Wartungsaufwand.
• Montage: Kompatibilität mit Motor- und Radbaugruppe.
• Spiel: Minimal für präzise Bewegungssteuerung.
2. Berechnung des Übersetzungsverhältnisses
Planetengetriebe bieten hohe Untersetzungsverhältnisse auf kompaktem Raum.
Übersetzungsverhältnis (i) = Eingangsgeschwindigkeit / Ausgangsgeschwindigkeit
Beispiel:
Wenn die Motorgeschwindigkeit = 3000 U/min ist, beträgt die Radgeschwindigkeit = 100 U/min
Übersetzungsverhältnis = 3000 / 100 = 30:1
Für hohe Übersetzungen kommt ein mehrstufiges Planetengetriebe (z. B. 2 oder 3 Stufen) zum Einsatz:
Stufe 1: 5:1
Stufe 2: 6:1
Gesamtverhältnis = 5 × 6 = 30:1
3. Komponenten des Planetengetriebes

Ein Planetenradsatz besteht aus:
(1) Sonnenrad (angetrieben durch Motoreingang).
(2) Planetenräder (3–4 Zahnräder, die mit Sonnen- und Hohlrad kämmen).
(3) Zahnkranz (stationär oder rotierend, je nach Konfiguration).
(4) Träger (verbindet Planetenräder mit Abtriebswelle).
Gängige Konfigurationen für AGVs:
• Fester Zahnkranz (am häufigsten):
Sonnenrad → Eingabe
Zahnkranz → Behoben
Träger → Ausgabe
Übersetzungsverhältnis = 1 + (Ringzähne / Sonnenzähne)
• Fester Träger: Wird für Hochgeschwindigkeitsreduzierungen verwendet.
4. Materialauswahl
Zahnräder: Einsatzgehärteter Stahl (20MnCr5, 18CrNiMo7-6) für Langlebigkeit.
Zahnkranz: Gleiches Material oder gesinterte Metalle für Kosteneffizienz.
Planetenträger: Aluminium (leicht) oder Stahl (hohes Drehmoment).
Lagerung: Hochpräzise Rillen- oder Schrägkugellager.
5. Drehmoment- und Lastberechnungen
Eingangsdrehmoment (T_in):
Tin=Pmotor/2πNmotor
(Wo Pmotor = Motorleistung in Watt, Nmotor= Motorgeschwindigkeit in U/min)
Ausgangsdrehmoment (T_out):
Tout=Zinn×i×η
(Wo η = Wirkungsgrad, typischerweise 0,95 pro Stufe)
Zahnbelastung (F_t):
Ft=2Tin/dsun
(Wo dsun= Teilkreisdurchmesser Sonnenrad)
Sicherheitsfaktor: ≥1,5 für AGV-Anwendungen.
6. Zahnraddesign (Modulauswahl)
Modul (m): Bestimmt die Zahngröße (Standard: 1-3 mm für AGVs).
Teilungsdurchmesser (d):
d=m×z
(Wo z = Anzahl Zähne)
Abstand der Planetenräder:
(dsun+dplanet)=dring−dsun/2=
Kontaktverhältnis: ≥1,2 für reibungslosen Betrieb.
7. Lager- und Gehäusedesign
Planetenlager: Nadellager für Kompaktheit.
Abtriebswellenlager: Kegelrollenlager für axiale Belastungen.
Gehäuse: Aluminium zur Gewichtsersparnis oder Gusseisen zur Steifigkeit.
8. Schmierung und Abdichtung
Schmierung: Fett (wartungsfrei) oder Öl (Hochleistung).
Dichtungen: IP65 oder höher für Staub-/Wasserbeständigkeit.
9. Spielkontrolle
Präzisionsgetriebe:
Einstellbare Vorspannung: Gefederte Planetenräder.
10. Prototyping und Tests

FEA-Analyse: Belastung von Zahnrädern und Gehäuse prüfen.
Effizienztest: Stellen Sie sicher, dass der Gesamtwirkungsgrad >90 % beträgt.
Haltbarkeitstest: Mehr als 500 Stunden unter Last laufen.
Beispiel-Spezifikationen für AGV-Planetengetriebe
|
Parameter |
Wert |
|
Motorleistung |
400 W |
|
Eingabegeschwindigkeit |
3000 U/min |
|
Ausgabegeschwindigkeit |
150 U/min |
|
Übersetzungsverhältnis |
15:1 |
|
Ausgangsdrehmoment |
120 Nm |
|
Gewicht |
|
|
Effizienz |
≥90 % |
|
Gegenreaktion |
|
Fazit
Ein gut konzipiertes Planetengetriebe für AGVs sollte Kompaktheit, Drehmomentdichte und Effizienz in Einklang bringen. Für hohe Untersetzungen sind mehrstufige Konstruktionen üblich, Materialauswahl und Präzisionsfertigung sorgen für Zuverlässigkeit. Nutzen Sie CAD- (SolidWorks, CATIA) und Simulationstools (ANSYS, Romax) zur Validierung vor der Produktion.
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